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Besuch der Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde
Allschwil, Schweiz am 7. November 2009
Bericht Petra
Endlich stand der Besuch der Führhundschule in Allschwil vor der Türe. Ich war schon sehr gespannt was uns dort erwartet. Einiges hat mir unser Freund Paul schon erzählt. Er ist Besitzer des einzigen Blindenführhundes, den ich bis dahin kannte. Murphy beeindruckt mich jedes Mal wieder und ich war schon sehr gespannt, einen Einblick zu bekommen, wie die Ausbildung von Murphy verlaufen sein könnte.
Jeden 1 Samstag im Monat bietet die Stiftung einen Tag der offenen Türe. Diesen haben wir genutzt.
Nach der Begrüßung der Besucher haben wir uns den 26 Minuten langen Film „Avanti Brava“ angesehen. Der Film handelte von der Ausbildung eines Blindenführhundes. Dann haben wir eine live Vorführung eines Hundes in Ausbildung gesehen. Der schwarze Labrador hat den Ausbilder durch einen Hindernisgarten geführt. Er hatte bereits ¾ seiner Ausbildung hinter sich und hat seine Aufgabe top gemeistert.
Völlig überwältigt von den Eindrücken haben wir uns von Silvia ins Hotel lotsen lassen. Dort haben wir kurz eingecheckt und dann sind wir gemeinsam mit Silvia nach Basel gefahren. Die gute Seele hat sich sehr bemüht, dass wir noch einen Supermarkt finden, in dem wir leckere Schweizer Schokolade kaufen konnten.
Nächsten Morgen haben Silvia und Susi nochmals ihre Freizeit für uns geopfert. Wir haben noch gemeinsam gefrühstückt und sind dann nach Rheinfelden aufgebrochen. Dort hat Silvia für uns noch eine kleine Führung gehalten. Nach einem Kaffee und einem Stück Kuchen haben wir uns alle wieder auf den Weg nach Hause gemacht.
Vielen Dank an die nette Gesellschaft, vielen lieben Dank an Gerlinde für die Vorbereitungen und vor allem an Silvia für die hervorragende Planung und Vorbereitung und für den herzlichen Empfang und die geniale Betreuung während unserer Anwesenheit.
Bericht Silvia
Am Samstag den 7. November 2009 fuhr ich in Begleitung von Susi gegen Mittag von Basel nach Weil am Rhein um dort 5 Leute aus Deutschland zu treffen um mit ihnen zum Tag der offenen Tür der Führhundeschule Allschwil zu fahren. Ich kannte die Leute nicht, wusste lediglich das Kennzeichen vom Auto und ich war gespannt wen ich da kennen lernen würde.
Gegen 14.15 sah ich das besagte Auto und als erstes lernte ich die Petra kennen. Im Konvoi fuhren wir dann nach Allschwil und wir erreichten die Führhundeschule problemlos und rechtzeitig, ich war ja nicht das erste Mal da, aber es ist immer wieder ein Erlebnis.
In Allschwil lernte ich dann noch die weiteren 4 Leute kennen, Paul, Ines, Kathrin und Barbara. Paul ist blind, die andere alle sehend.
Nach der herzlichen Begrüssung von Beatrice Coffen sahen, resp. hörten wir uns den Film Avanti Brava an. Der Film zeigt die Entwicklung vom Führhund Fuego von der Geburt bis zum Ende der Ausbildung auf. Fuego ist ein schwarzer Labrador und es wurde aufgezeigt, wie mit viel Liebe und grossen Einsatz aus einem kleinen Labrador Welpchen ein Führhund wird. Einfach total faszinierend.
Nach dem Film gab es eine kurze Vorführung und da konnte man sehen wie mit den Hunden gearbeitet wird, wie sie lernen die Hindernisse zu umgehen, wie sie lernen Abgründe anzuzeigen und auch wie sie lernen einen Befehl zu verweigern.
Nach der Vorführung wurden die Besucher in Gruppen eingeteilt, unsere Gruppe war bei Andi Suter und der führte uns durch die Blindenführhundeschule. Da gab es jede Menge zu sehen. Da war z.B. die Futterküche, ist sicher der interessanteste Ort für ein Labrador oder auch der Pflegeraum, wo die Hunde gepflegt werden. Dort gibt es auch spezielle Hundebadewannen.
Wir konnten auch die Welpenzimmer anschauen, leider waren aber keine Welpchen da. In den Welpenzimmern besteht der Boden aus verschiedenen Materialien und an der Decke hängen verschiedene Dinge runter wie Mobile, Bänder usw. dies, damit die Welpen schon von klein auf lernen auch nach oben zu schauen, was für einen Hund ja nicht selbstverständlich ist.
Nun wurden wir in die Garage geführt, dort standen verschiedene kleine Busse. Darin hat es ca. 9 Hundeboxen und damit fahren die Ausbilder jeweils mit den Hunden an einen bestimmten Platz zum Üben. In der Regel hat ein Instruktor 2 - 3 Hunde dabei und er arbeitet abwechslungsweise mit einem Hund und die anderen warten in der Zwischenzeit brav in ihren Boxen.
Nach dieser Besichtigung konnten wir dann noch die Hunde die in Ausbildung sind anschauen und knuddeln. Das ist immer wieder schön zu sehen wie sich so viele Hunde im Rudel gut verstehen. Natürlich gab es jede Menge Streicheleinheiten von den Besuchern und die Hunde haben das sichtlich genossen.
Am Ende der Führung trafen wir uns noch einmal mit Beatrice Coffen, diese lud uns noch zu einer Tasse Kaffee ein und unterhielt sich vor allem mit Paul, weil der evtl. Interesse an einem Allschwiler-Hund hat.
So gegen 18.00 Uhr fuhren wir zum Hotel in Pratteln, die Leute bezogen die Zimmer und wir fuhren danach mit einem Auto nach Basel. Als erstes gingen wir in der Nähe vom Bahnhof in ein Geschäft welches bis 22.00 offen hatte damit sich die Gäste aus Deutschland mit Kaffee, Schokolade und Kekse eindecken konnten. Nach dem Einkauf gingen wir dann zum Abendessen in den braunen Mutz. In Basel war zu dieser Zeit gerade Herbstmesse und es war recht schwierig einen Platz für sieben Leute zu kriegen. So wie ich es mir vorgestellt hatte war es leider nicht, dort wo ich hin wollte hatte es keinen Platz und es war ausserdem sehr laut, in der Brasserie in der ersten Etage gab es noch Platz. Das Essen war dort wirklich sehr bescheiden, nicht aber die Preise, die waren wirklich im höheren Preisbereich und lecker war das essen auch nicht, viel zu fettig und es hat auch nicht richtig geschmeckt. Ein anderes Mal werde ich mich da besser erkundigen und vorbestellen. Man lernt immer wieder dazu!!
Nach dem Essen waren wir alle müde und ich brachte die Leute nach Pratteln ins Hotel, brachte dort den Paul noch auf das Zimmer was gar nicht so einfach war. Die Zimmertür hatte anstelle eines Schlüssels eine elektronische Karte. Ausgerechnet beim Paul funktionierte diese Karte nicht. Ich ging runter zum Empfang um Hilfe zu holen. Die Elektronik wurde dann von der Empfangsdame neu geladen das brachte aber nichts, denn die Elektronik funktionierte trotzdem nicht. Paul meinte dass das nicht so schlimm sei, weil ich ihn ja eh am Morgen abholen würde. Mir war zuerst nicht so richtig wohl bei dem Gedanken dass da etwas nicht so richtig funktioniert, aber die Tür liess sich ja von innen öffnen und Paul hätte auf jeden Fall das Zimmer verlassen können. Bei der Zimmerbesichtigung sagte ich noch zum Paul, "Vorsicht, da hat es noch ein drittes Bett oberhalb von Deinem, Du musst da aufpassen" und was passiert, kaum gesagt hat sich der Paul schon den Kopf angestossen. Es ist aber nichts weiter passiert und Kopfweh hatte er deshalb auch nicht. Susi und ich fuhren dann nach Basel. Susi hat dort eine Wohnung und ich konnte dort übernachten.
Am Sonntagmorgen fuhren wir wieder nach Pratteln zum gemeinsamen Frühstück. Zuerst musste ich aber den Paul noch aus seinem Zimmer befreien. Nach dem Frühstuck und als das ganze Gepäck eingeladen war fuhren wir gemeinsam mit beiden Autos nach Rheinfelden. Rheinfelden hat eine historische Altstadt und die wollte ich den Gästen aus Deutschland noch zeigen. Bei unserem kurzen Spaziergang durch die Altstadt gab es einiges zu sehen. Zum Abschluss gingen wir noch in ein Café, wo wir uns mit Kuchen, heisser Schokolade, Punsch oder Kaffee noch einmal verpflegten.
Danach war grosser Abschied angesagt. Für mich, und hoffentlich auch für die Gäste aus Deutschland war es ein gelungenes Wochenende.
Silvia Beffa
Verein Dogxaid e.V.
2. Vorsitzende, Schweiz
Fotos:
Ines W. mit freundlicher Genehmigung von Beatrice C.,
Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde
Autor: root -- 25.07.2010 21:03:05
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